Uhrmacher - ein Beruf mit Zukunft
Die Uhrmacherzunft hat eine jahrhundertealte Tradition. Kaiser, Könige und Fürsten, Naturwissenschaftler, Schmiede und Bauern zählten zu den Bewunderern und Pionieren dieser mit äußerster Präzision arbeitenden Handwerker. Damals waren die Uhren sehr teure Einzelstücke, welche in monatelanger, ja oft jahrelanger Handarbeit entstanden. Der Preis eines solchen Kunstwerkes lag oft höher als der eines Einfamilienhauses. Auch im Zeitalter der Funkuhr und industrieller Serienproduktion werden an den modernen Uhrmacher unserer Zeit nicht weniger Anforderungen gestellt als an die alten Meister von damals. Der moderne Uhrmacher, im Handwerk oder in der Fachschule ausgebildet, hat aufgrund seines Fingerspitzengefühls und seiner umfassenden Ausbildung einen krisensicheren und zukunftsträchtigen Beruf.
Uhrmacher - ein Beruf für aufgeweckte junge Leute
Die Ausbildungsbereiche umfassen modernste Mikroelektronik bei Funk- und Quarzuhren sowie hochkomplizierte mechanische Konstruktionen. Beim Restaurieren antiker Uhren gehen die Anforderungen weit über das Uhrwerk hinaus. Hier werden die künstlerischen Fähigkeiten des Uhrmachers auf verschiedenste Weise gefordert. Verantwortungsbewusste und erfahrene Meister, Gesellen und Fachlehrer führen die/ den Auszubildende(n) Schritt für Schritt in die Kunst des Uhrmacherhandwerks ein. Wer diesen Beruf erlernen möchte, sollte über Realschulabschluss und einen ausgeprägten Ordnungssinn verfügen. Wichtige Voraussetzungen sind Geduld, gutes Sehvermögen, eine ruhige Hand, technisches und künstlerisches Verständnis sowie Pioniergeist. Uhrmacher, ein abwechslungsreicher Beruf. Neben technischer Anforderungen gehören auch Kundenbetreuung, Beratung und Verkauf zum Aufgabenbereich des Uhrmachers / der Uhrmacherin.
Ausbildung und berufliche Aussichten
Der angehende Uhrmacher hat eine Ausbildungszeit von drei Jahren. Die Ausbildung erfolgt in einem Meisterbetrieb des Handwerks in Verbindung mit einer Berufsschule oder an einer Vollzeit Uhrmacherfachschule. Nach Erlernen der handwerklichen Grundfertigkeiten wie feilen, bohren, drehen, schleifen, sägen, löten usw. beginnt die eigentliche Ausbildung an der Großuhr. Im Laufe der Ausbildung werden alle Kenntnisse vermittelt, beginnend bei antiken Groß- und Kleinuhren bis hin zu modernen Funkuhren. Selbstverständlich kommen hierbei neben altbewährten Werkzeugen und Maschinen auch modernste Prüf- und Justiergeräte zur Anwendung. Höchste Anforderungen stellt die Miniaturisierung der Uhrwerke an den Uhrmacher. Ein Chronographenwerk mit automatischem Aufzug, dessen Grundfläche nicht größer als ein Fünfmarkstück ist, besteht meist aus mehr als dreihundert verschiedenen Einzelteilen. Das Restaurieren antiker Uhren erfordert liebevolle Kleinarbeit. Fehlende oder beschädigte Teile werden von Hand nachgearbeitet oder komplett neu angefertigt. Diese Arbeiten enden nicht am Uhrwerk sondern schließen meist auch das Gehäuse mit ein.
Aufstiegschancen im Uhrmacherhandwerk
Ein gesunder, beruflicher Ehrgeiz hat noch nie geschadet. Die Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten im Uhrmacherhandwerk sind gut. Uhrmacher sind sehr gesucht und in den nächsten Jahren wird die Nachfrage nach qualifizierten Uhrmachergesellen und Meistern eher noch steigen. Nach dreijähriger Berufsausbildung folgt die Gesellenprüfung. Die Zulassung zur Meisterprüfung ist nach mindestens drei bis fünf Gesellenjahren möglich. Junge Meister sind gern gesuchte Fachkräfte. Der Meistertitel ermöglicht auch die Gründung eines eigenen Geschäftes und gibt somit die Möglichkeit, die Zukunft dieses klassischen Handwerksberufes aktiv mitzugestalten.