Symbol und Schmuckstück
Eine der ältesten und am weitesten verbreiteten Schmuckformen ist der Ring. Die ältesten gefundenen Exemplare sind über 21.000 Jahre alt. Sie wurden aus Elfenbein, Holz oder Stein und später aus Bronze, Eisen und Edelmetallen gefertigt.
Ringe waren nicht nur eine Zierde, sondern auch einen Wertobjekt, mit dem man handeln konnte.
Neben der Möglichkeit mit einem Schmuckstück sein Lebensgefühl oder Status auszudrücken, hatte der Ring auch immer schon viel Symbolkraft.
Er diente als Versinnbildlichung eines Herrschaftsanspruchs, als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, als Echtheitsnachweis oder zu rituellen Zwecken.
Siegelringe sind schon von den Sumerern und Ägyptern bekannt. Die Siegelplatten oder drehbare Rollen zeigten verschiedenste eingravierte Motive. Der Abdruck des Rings z.B. in heißem Wachs, ermöglicht es dem Träger, die Echtheit seiner Schriftstücke für den Empfänger erkennbar zu machen. Der Siegelabdruck diente als Willenserklärung und jemand, der im Besitz des Siegelrings war, sprach im Namen des Eigentümers.
Als Symbol für das gegebene Eheversprechen steht der Austausch der Eheringe. Zwei Verschlungene Ringe sehen dem Symbol für Unendlichkeit (∞) sehr ähnlich und deuten an, dass die Verbindung nur getrennt werden kann, wenn einer der Ringe gebrochen wird („bis dass der Tod euch scheidet“). Damit steht der Ring für die ewige Verbundenheit der Ehepartner.
Schon im alten Ägypten und Rom trugen verheiratete Frauen am linken Ringfinger einen Ring. Man glaubte eine Ader führe von diesem Finger bis zum Herzen, diese Tradition hat sich bis heute erhalten. In Deutschland und einigen wenigen anderen Ländern, trägt man den Ehering an der rechten Hand. Es wird vermutet, dass dieser Tausch mit der Bedeutung der Rechten zur Vereinbarung von Schwüren und Verträgen bei den germanischen Völkern zu tun hatte.
Erst im 13 Jahrhundert wird der Ehering für beide Ehepartner zu einem festen Bestandteil der kirchlichen Trauung.
Abts-, Bischofs- und Kardinalsringe sowie der Fischerring des Papstes, wie auch die Ringe der Nonnen sind Zeichen der Zugehörigkeit zur Kirche und auch Zeichen der Autorität. In dieser Tradition des Gruppensymbols werden auch Ringe mit Familienwappen getragen.
Von Kindheit an begleiten uns Geschichten über den Ring nicht nur im Alltag sondern auch in Märchen und Sagen. Wegen der vielschichtigen Symbolkraft des Rings, ist er auch heute noch das beliebteste Schmuckstück und bietet eine unglaubliche Vielfalt der Erscheinungsformen.